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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2021-03-23 06:23:07)

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Familienname: Daniel  דניאל
Vornamen: Leopold „Leo", Dr.  לאופולד לאו
Geboren: 24.3.1893 Bendorf bei Koblenz/Rhein
Vater: Max Moses  משה מקס
Mutter: Karoline, geb. Heilberg  קרולינה
Familienstand: ledig
Wohnung: Bendorf (1893); Bayreuth (1925); Berlin; Coburg (1939); Theaterstr. 36 (jüd. Krankenhaus) (1939, 1943), Blumenstr. 31 (ehem. isr. Realschule) (1943), ohne (1943)
Gestorben: 30.8.1943 Fürth, Gerichtsgefängnis = 29. Av 703  כ״ט אב תש״ג
Todesursache: Suizid durch Erhängen
Biographisches: 1933 gab es in Deutschland etwa 9.000 jüdische Ärztinnen und Ärzte. Bis 1938 waren viele von ihnen schon ins Exil getrieben oder hatten unter der Diskriminierung und dem ständigen Druck verzweifelt ihrem Leben ein Ende gesetzt. Am 30.9.1938 verloren alle 3.152 im Deutschen Reich verbliebenen per Gesetz vom 25.7.1938 ihre Approbation und damit ihre berufliche Existenz. Dr. Daniel kam am 24. August 1939 aus Coburg nach Fürth. Er wurde am 1.9.1939 „im Einverständnis mit dem Beauftragten des Reichsärzteführers als Leiter des Israelitischen Krankenhauses fest angestellt." 1940 bemühte er sich um die Auswanderung. Er konnte nur noch als „amtlich zugelassener Krankenbehandler" für die hiesigen Gemeindemitglieder wirken. „Der Arzt des Isr. Krankenhauses Dr. Leo Daniel, der sich seiner Abschiebung nach dem Osten am 17. Juni 1943 durch die Flucht entzogen hatte, wurde von der Polizei aufgegriffen und beging am 29. oder 30. August 1943 im Gerichtsgefängnis in Fürth Selbstmord durch Erhängen" berichtete die Lökalpresse. In seinem Sterbeeintrag steht „der frühere Arzt Doktor der Medizin Leonhard Israel Daniel, israelitisch, wohnungslos ist am 30. August 1943 um 8 Uhr in Fürth, im Anwesen Katharinenstraße 11 tot aufgefunden worden. Todesursache Tod durch Erhängen in der Gefängniszelle." – Der falsche Vorname Leonhard wurde sofort korrigiert, der Zwangsvorname am 9. Juni 1951 für unwirksam erklärt. Dr. Daniel wurde in Fürth beigesetzt. Seine in Bayreuth lebende Schwester Selma Rindsberg (* 27.5.1897) starb im Mai 1984 als Selma Hohenstein in den USA.
Status: Shoah-Opfer
Quellen: Fürth, Stadtarchiv: Meldekartei der jüdischen Einwohner (1924 separiert). - Wandt, Hannes u.a.: Approbationsentzug, Ausstellung zur Erinnerung an den Entzug der Berufserlaubnis und die Verfolgung jüdischer Ärztinnen und Ärzte. München – Nürnberg – Fürth 2009. - Nürnberg, Staatsarchiv Rep. 218/3: Polizeipräsidium Mittelfranken, Polizeiamt Fürth, Nr. 137. - Ballin, Grete: Geschichte der Juden in Fürth (1943), Hg. Moshe Heinemann. Bnei Brak/Israel o. J., S. 88. - New York, Privatarchiv Frank Harris: Verzeichnis der in den Jahren 1941, 1942 und 1943 durch Freitod verstorbenen Personen (Leonhard Daniel, wohnt Theaterstr. 36). - Fürther Heimatblätter 1988. - Fürth, Standesamt: Sterberegister. - Ophir, Baruch / Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1933-1945. München, Wien 1979, S. 6. - https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ (wohnt Berlin-Weissensse, -Mitte u. Fürth). - Foto Staatsarchiv Nürnberg.
Perma-Link: Permalink kopieren https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00140


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