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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2025-06-30 16:05:00)

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Familienname: Landau  לנדאו
Vornamen: Josua  יהושע
Geboren: 4.4.1871 Krakau/Polen
Vater: Samuel Schachne  שמואל שכנה
Mutter: Hinde, geb. Rakower (Rockofen)  הינדה
Ehepartner: Natalie Sara, geb. Rottenberg  שרה נטליה
Wohnung: Krakau (1871, 1901); Fürth (1901), Blumenstr. 32 (1936, 1938)
Abgeschoben: 28.10.1938 Polen; 19.11.1938 Polen
Gestorben: Belzec? – verschollen  
Biographisches: Josua Landau kam am 2.12.1901 mit seiner Frau und den Söhnen Willy Wolf (* 1896) und Siegmund Shlomo (* 1898) nach Fürth. Hier betrieb er ab 1901 einen Viktualienladen in der Hirschenstraße 3. Dem Ehepaar wurden am 11.4.1905 Heinrich Chaim Jakob und am 9.9.1907 Hermann Zwi Hirsch geboren. Josua Landau war eine bekannte Persönlichkeit in der jüdischen Gemeinde und besonders wegen seines jüdischen Wissens sehr angesehen. Er war aktiv als Kassier der Ortsgruppe der Agudas Jsrael Welt-Organisation und als Mitglied der Chewra-Kadischah, er hielt auch Schiurim. Herr Landau ernährte die Familie durch Import koscherer Lebensmittel aus Krakau. Er und seine Frau wurden (vermutlich 1942) von Krakau aus in ein Vernichtungslager (Belzec?) geschickt, nachdem sie 1938 von Fürth nach Polen abgeschoben worden waren. Der Sohn Willy diente im 1. Weltkrieg im 13. Infanterie-Regiment in Österreich und fiel am 5.8.1917, einige Tage vor dem österr.- russ. Waffenstillstand. Nach dem Krieg wurde sein Körper in Krakau beerdigt. Siegmund Shlomo, der ebenfalls im 1. Weltkrieg diente, kam zurück und beendete sein Studium in Erlangen und Würzburg als Dr. rer. pol. Er wanderte mit Frau und zwei Kindern im November 1935 ins damalige Palästina aus, wo er als erfolgreicher Geschäftsmann lebte, bis er am 22.6.1979 nach einem Unfall starb. Heinrich betrieb eine Druckerei in Nürnberg, bevor er mit Frau und Kind 1933 nach Belgien emigrierte. Hermann Hirsch wurde am 28.10.1938 und nochmals am 24.4.1939 nach Polen abgeschoben, nachdem die Nazis ihm seine deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt hatten. Er starb am 15.12.2002 in Kanada.
Status: Shoah-Opfer
Quellen: Fürth, Stadtarchiv: Meldekartei der jüdischen Einwohner (1924 separiert). - Fürth, Stadtarchiv AGr 1/138: Verzeichnis der 1938 noch in Fürth ansässig gewesenen Juden (erstellt 1947). - Fürth, Stadtarchiv: Liste der Gestapo über die Fürther Juden (Ausländer). - Nürnberg, Staatsarchiv Rep. 218/3: Polizeipräsidium Mittelfranken, Polizeiamt Fürth, Nr. 483. - Fürth, Stadtarchiv: Listen des Einwohnermeldeamts Fürth über in Fürth ansässige Juden mit ausländischer Staatsangehörigkeit (am 19.11.1938 nach Polen). - https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ (nicht genannt). - pers. Mitt. Hermann Landau (Sohn). - pers. Mitt. Helga Ayala Deutsch (Enkelin, auch Foto).
Perma-Link: Permalink kopieren https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00541


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