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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2025-06-30 16:05:00)

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Familienname: Kraus  קראוס
Vornamen: Irmgard „Irma", Dr.  אירמגרד אירמה
Geboren: 12.5.1896 Neustadt/Aisch
Vater: Salomon [NF XIVb.40]  שלמה
Mutter: Olga, geb. Krempler [NF XIVb.39]  אולגה
Familienstand: ledig
Wohnung: Neustadt/Aisch (1893, 1897); Nürnberg (1906, 1908); Pickertstr. 4 (1908, 1911), Königstr. 132 (1911, 1916), Johannisstr. 14 (1916, 1935)
Deportiert: 27.11.1935 Aichach (Zuchthaus); 8.8.1941 Ravensbrück
Gestorben: 6.6.1942 Ravensbrück = 21. Sivan 702  כ״א סיון תש״ב
Biographisches: Irma war eines von sieben Kindern des Studienprofessors Salomon Kraus (Maßbach/Ufr. 11.6.1861–31.5.1937 Fürth) und seiner Frau (Nürnberg 25.8.1868–1.3.1923 Erlangen). Irma studierte ab Wintersemester 1920 in Erlangen, ab April 1921 in Würzburg Medizin. Ihr Medizinpraktikum absolvierte sie ab 1.1.1924 am städtischen Krankenhaus Nürnberg. Im selben Jahr promovierte sie über „Operative Behandlung von Verletzungen des Herzens" zum Dr. med. und praktizierte seit 25.4.1924 als praktische Ärztin am städt. Krankenhaus Nürnberg. Ihre Approbationsurkunde wird im Stadtarchiv Fürth verwahrt. Sie litt selbst an Multipler Sklerose. Am 4.7.1935 wurde sie inhaftiert und am 27.11.1935 durch das Schwurgericht Nürnberg-Fürth wegen eines „teils vollzogenen, teils versuchten Verbrechens der gewerbsmäßigen Abtreibung" zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Frau Dr. Kraus verbüsste die Haft bis 8.8.1941 in Aichach und wurde dann direkt ins KZ Ravensbrück verschleppt. Ihrem Meldebogen ist beigeschrieben „Die Kraus hat lt. Beschluß der Universität Erlangen v. 30.5.41 die Doktorswürde verloren, beiges. 11.6.41." – 1933 gab es in Deutschland etwa 9000 jüdische Ärztinnen und Ärzte. Bis 1938 waren viele von ihnen schon ins Exil getrieben oder hatten unter der Diskriminierung und dem ständigen Druck verzweifelt ihrem Leben ein Ende gesetzt. Am 30.9.1938 verloren alle verbliebenen 3152 jüdischen Ärztinnen und Ärzte im Deutschen Reich per Gesetz vom 25.7.1938 ihre Approbation und damit ihre berufliche Existenz. In der Ausstellung „Approbationsentzug 1938" wurde auch das Schicksal von Dr. Irma Kraus dargestellt. Auch ihre Geschwister Selma Kraus, Hedwig Bendel und Felix Kraus wurden Opfer der Shoah. – Im August 1997 neu aufgenommen, im Mai 2009 auf den Gedenktafeln hinzugefügt.
Status: Shoah-Opfer
Quellen: Kraus, Irma: Beitrag zur operativen Behandlung von Verletzungen des Herzens. Med. Diss. Universität Erlangen. Erlangen 1924. - Fürth, Stadtarchiv: Meldekartei der jüdischen Einwohner (1924 separiert: Vater). - Nürnberg, Staatsarchiv Rep. 218/3: Polizeipräsidium Mittelfranken, Polizeiamt Fürth, Nr. 461. - Wandt, Hannes u.a.: Approbationsentzug, Ausstellung zur Erinnerung an den Entzug der Berufserlaubnis und die Verfolgung jüdischer Ärztinnen und Ärzte. München – Nürnberg – Fürth 2009. - https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ (nicht genannt). - Foto Jüdisches Museum Franken.
Perma-Link: Permalink kopieren https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00513


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