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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2025-06-30 16:05:00)
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Familienname: |
Gutmann |
גוטמן |
Vornamen: |
Samuel |
שמואל |
 |
Geboren: |
6.8.1861 Sugenheim (Krs. Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) |
Vater: |
Amson |
אמסון |
Mutter: |
Fanny, geb. Schloß |
פני |
Ehepartner: |
Sophie, geb. Schloß |
סופי |
Wohnung: |
Sugenheim (1861); Fürth (1877), Maxstr. 3a (1887), Sterng. 19 (1888), Obstmkt. 1 (1902, 1936); Nürnberg, Johannisstr. 17 (1939, 1942), Knauerstr. 27 (1942) |
Deportiert: |
10.9.1942 Theresienstadt |
Gestorben: |
22.9.1942 Theresienstadt = 11. Tishri 703 |
י״א תשרי תש״ג |
Todesursache: |
Herzschwäche (Vitium cordis) |
Biographisches: |
Der Enkel Heinz Skyte schreibt: „Samuel wurde als Sohn des Amson Gutmann und seiner Frau Fanny, geb. Schloß am 6.8.1861 in Sugenheim geboren. Nach seiner Schulausbildung begann er am 1.10.1877 eine kaufmännische Lehrzeit bei der Firma S. Schloß & Co. in der Sterngasse 18, dem Geschäft seines Onkels Samuel Schloß. Er blieb dort als Commis, Buchhalter und Verkäufer bis er am 27.7.1887 in die Firma Forchheimer & Schloß, die sein Onkel und künftiger Schwiegervater Max Schloß 1848 im Haus Nr. 457, später Sterngasse 19, gegründet hatte, als dritter Teilhaber eintrat. Ein anderer Teilhaber war sein Vetter Heinrich Schloß. Am 30.8.1887 heiratete er seine Cousine Sophie Schloß. Max Schloß setzte sich kurz danach in den Ruhestand. Das junge Ehepaar wohnte über dem Geschäft. Dort kamen auch die Kinder Frida (* 28.9.1888), Justin (* 7.11.1890) und Amalie (* 5.9.1895) zur Welt. 1900 kauften Samuel Gutmann und Heinrich Schloß das alte Nachbarhaus, das abgerissen wurde und bauten das heutige Haus Obstmarkt 1. Im Erdgeschoß und 1. Stockwerk waren Geschäftsräume. in den oberen drei Etagen gab es Wohnungen. Die Einweihung fand am 17.9.1902 statt, zwei Monate nach dem Tod des Firmengründers Max Schloß. Samuel und Sophie zogen in die Wohnung im 2. Stock des neuen Hauses. Schon 1895 hatte Forchheimer & Schloß eine Filiale in der Schwabacher Straße eröffnet. Justin, der einzige Sohn, Student in Heidelberg, kam 1909 bei einem tragischen Unfall in den Alpen ums Leben, er wurde in Fürth [NF III.28] bestattet. Frida heiratete 1912 Salomon Sali Scheidt (* 21.6.1880 Kitzingen). Amalie heiratete 1918 Richard Scheidt (* 22.6.1886 Kitzingen). Im Mai 1918 wurde Samuel Gutmnn das König-Ludwig-Kreuz für Zivildienste verliehen. Er trat Ende 1936 in den Ruhestand, Forchheimer & Schloß wurde vom Schwiegersohn Sali Scheidt als Alleininhaber weitergeführt, bis die Firma nach der „Kristallnacht" 1938 zwangsweise liquidiert wurde.“ – Daniel Lotter schrieb in seinem Tagebuch: „Die Firma Forchheimer & Schloß soll ihr großes Geschäftshaus am Obstmarkt um 5000 Mark abtreten. Eine Hypothek von 15.000 Mark muß von den bisherigen Besitzern gezahlt und gelöscht werden. Die Besitzveränderungsgebühr (Grunderwerbssteuer) soll aufgrund des Einheitswertes (vielleicht 60-70.000.-) berechnet werden." Sali Scheidt meldete sich mit seiner Frau Frieda und zwei Kindern am 29.8.1939 nach Leeds ab. Nachdem ihre beiden Töchter ihre Ausreise nach England und in die Vereinigten Staaten arrangieren konnten, übersiedelten Sophie und Samuel Gutmann im Februar 1939 in das jüdische Altersheim in Nürnberg und lebten dort bis zu ihrem Transport nach Theresienstadt mit II/25, Samuel unter der Nummer 144. Über das Internationale Rote Kreuz teilte Samuel Gutmann am 1.9.1942 seiner Tochter Frida in England seine künftige Adresse mit: „Judenrat Theresienstadt, Protektorat, für Samuel Gutmann Nürnberg." Am 22.9.1942, nur elf Tage nach seiner Ankunft, starb Samuel Gutmann in Theresienstadt. Auch seine Frau überlebte nicht. |
Status: |
Shoah-Opfer |
Quellen: |
Fürth, Standesamt: Heiratsregister. - Fürth, Stadtarchiv: Familienbogen. - Fürth, Stadtarchiv: Meldekartei der jüdischen Einwohner (1924 separiert). - Fürth, Stadtarchiv: Liste der Gestapo über die Fürther Juden (Scheidt). - Fürth, Stadtarchiv AGr 1/138: Verzeichnis der 1938 noch in Fürth ansässig gewesenen Juden (erstellt 1947). - Jungkunz, Herbert (Hs.): Das Tagebuch des Daniel Lotter 1934-1946. Privatdruck Fürth 2001, S. 92. - GB Nürnberg I (letzte Adresse Johannisstr. 17). - Terezín http://www.holocaust.cz/cz/: Todesfallanzeige. - https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/. - Heinz Skyte (Enkel, auch Foto). |
Perma-Link: |
https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00334
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