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1 Einträge gefunden (Datenstand: 2021-03-23 06:23:07)

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Familienname: Davidsohn  דודזון
Vornamen: Alfred Abraham  אברהם אלפרד
Geboren: 3.9.1913 Fürth
Vater: Siegfried Samuel  שמואל זיגפריד
Mutter: Berti, geb. Fuchs, 2. Ehe Abraham  ברטי
Ehepartner: Frieda, geb. Waldmann (nachträglich anerkannt)  פרידה
Wohnung: Maxstr. 28 (1913), Nürnberger Str. 114 (1914), Hornschuchprom. 25 (1921, 1932); Marktredwitz, Friedrichstr. 8 (1938)
Deportiert: 14.12.1942 Auschwitz
Gestorben: 27.1.1943 Auschwitz = 21. Shevat 703  כ״א שבט תש״ג
Biographisches: Nachdem der Vater am 27.9.1914 als Infanterist in der Schlacht bei Verdun gefallen war, heiratete Alfreds Mutter am 14.2.1922 in 2. Ehe Alfred Abraham. Beide wurden von Fürth deportiert. Alfred besuchte bis 1932 neun Jahre lang die Oberrealschule (jetzt Hardenberg-Gymnasium) in Fürth. Als die Gestapo 1938/39 gegen ihn wegen „Rassenschande" ermittelte, weil er mit der „deutschblütigen" Frieda Waldmann verlobt war und sie heiraten wollte, „was in Deutschland nicht möglich ist," war er Ingenieur bei der Spiegel- und Fensterglasfabrik Seligmann Bendit & Söhne in Marktredwitz. Das Paar beabsichtigte, in die Schweiz auszuwandern. Alfred Davidsohn kam am 20.10.1938 in Untersuchungshaft, seine Mutter und der Stiefvater wurden wegen „schwerer Kuppelei" angeklagt. Alfred Davidsohn wurde am 10. Mai 1939 von einem Sondergericht zu einer Zuchthausstrafe von sieben Jahren verurteilt, die er in den Zuchthäusern Amberg und Zweibrücken verbüßen sollte. Frieda Waldmanns Pass wurde eingezogen, weil sie „Rassenschande" begangen hatte. Das Landgericht Hof erklärte Alfred Davidsohn am 9.7.1957 zum 8.5.1945 für tot, bevor sein tatsächliches Sterbedatum bekannt war. Der Tod Alfred Davidsohns wurde vom Sonderstandesamt Arolsen, Abt. A Nr.1096/67 beurkundet. Frieda Waldmann (* 3.7.1911 Fürth) gehörte der evangelischen Kirche an. Auf ihren Antrag vom 16.6.1956 beim OLG Nürnberg aufgrund des „Gesetzes über die Anerkennung freier Ehen rassisch und politisch Verfolgter" (vom 23.6.1950 Bundesgesetzblatt 1950: 226) wurde ihrer Verbindung mit Alfred Davidsohn die Rechtswirkung einer gesetzlichen Ehe zuerkannt. Als Zeitpunkt der Eheschließung wurde der 1.1.1939 festgesetzt. Die Eheschließung und die Todeserklärung wurden im Heiratsbuch der Stadt Fürth eingetragen. Frau Davidsohn wohnte nach 1945 in Fürth, Theaterstraße 19.
Status: Shoah-Opfer
Quellen: Fürth, Standesamt: Geburtsregister. - New York, Leo-Baeck-Institute: Mohelbuch des Abraham Birnbaum. - Stadt Marktredwitz: Einwohnermeldekarte. - Nürnberg, Staatsarchiv Rep. 218/3: Polizeipräsidium Mittelfranken, Polizeiamt Fürth, Nr. 140 u. 141. - Fürth, Standesamt: Meldekarte, Aufgebotsakte u. Heiratsregister (Recherche Peter Frank). - Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. 2 Bde. Koblenz 1986, s.v. - Sonderstandesamt Arolsen. - https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ (wohnt Darmstadt u. Marktredwitz, für tot erklärt). - Foto Staatsarchiv Nürnberg.
Perma-Link: Permalink kopieren https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00142


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