Personen

Suche nach Personeneinträgen:

Sortierung Reihenfolge: Aufsteigend Absteigend
 

1 Einträge gefunden (Datenstand: 2021-03-23 06:23:07)

Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1

Familienname: Braude  בראודה
Vornamen: Rudolf  רודולף
Geboren: 28.3.1931 Fürth
Vater: Alfred „Fredy"  אלפרד פרדי
Mutter: Anna Faige, geb. Beatus  פייגה אנה
Familienstand: Kind, ledig
Wohnung: Maxstr. 26 (1931); Nürnberg, Rosenaustr. 13 (1935, 1940); Leeuwarden, Nieuweburen 133 (1942)
Deportiert: 02.1943 Auschwitz
Gestorben: 19.2.1943 Auschwitz = 14. Adar I 703  י״ד אדר א׳ תש״ג
Biographisches: Rudolfs Vater (* 1.8.1906 Fürth) war 1931 als selbstständiger Kaufmann Geschäftsteilhaber in Nürnberg, die Familie wohnte aber noch in Fürth. Am 7.5.1940 flohen Rudolf und seine Mutter (* 8.7.1903 Kalisch/Polen) in die Niederlande, 1942 wohnten sie in Leeuwarden/Friesland. Der Vater hatte Europa bereits verlassen. Frau Braude gelang es, mit Rudi auf ein Schiff zu kommen, das dann aber unglückseligerweise zur Umkehr gezwungen wurde. Mutter und Sohn wurden am 19.2.1943 (nicht 1942) in Auschwitz getötet. Hermann Landau berichtete: „Die Fürther Juden polnischer Abstammung wurden am 28. Oktober 1938 ohne Angabe von Gründen zur Polizei gebracht. Am späten Vormittag wurde ihnen eröffnet, dass sie nach Polen geschickt werden sollten. Man befürchtete, dass sie ihre polnische Staatsbürgerschaft verlieren und staatenlos würden, aber Deutschland wollte keine staatenlosen jüdischen Bürger haben. Gegen Mittag wurden alle zum Bahnhof nach Nürnberg gebracht und mit Nürnberger Glaubensgenossen in einen regulären Zug verfrachtet. Die Fürther hatten keinerlei Gepäck bei sich. Die Kultusgemeinde hatte inzwischen erfahren, was geschehen war und brachte für jeden 10 Mark (es war nicht erlaubt, mehr auszuführen). Der Zug fuhr in nordöstlicher Richtung und kam am Abend (es war inzwischen Schabbat geworden) in Leipzig an. Rabbi Dr. Ochs und andere, unter ihnen der ehemalige Fürther Dr. Jakob Braude kamen und brachten belegte Brote etc. Der Zug erreichte am nächsten Morgen die deutsch-polnische Grenze in Neu-Bentschen. Einigen gelang es, in das Innere des Landes weiter zu fahren, die meisten wurden aber von den polnischen Behörden in improvisierten Lagern (leeren Ställen u.ä.) interniert." Rudolfs Vater und sein Bruder Abraham konnten nach Chicago entkommen. Der Onkel Dr. Jakob Braude starb 1976 in England. Rudolf Braude wurde für tot erklärt bevor sein wahres Sterbedatum bekannt war.
Status: Shoah-Opfer
Quellen: Fürth, Standesamt: Geburtsregister. - Fürth, Stadtarchiv: Adressbuch 1931. - Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. 2 Bde. Koblenz 1986, s.v. - GB Nürnberg I (auch Mutter). - joodsmonument.nl. - Landau, Hermann in NJBF 1982. - https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ (Emigration am 7.5.40 Niederlande). - pers. Mitt. Andrew Braude (Cousin).
Perma-Link: Permalink kopieren https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00105


Anfang Zurück Weiter Ende
Seite 1 von 1